Mitglieder des Gemeinderates Roßbach verschafftensich bei einer Waldbegehung einen Eindruck vom Zustand des Gemeindewaldes. Sie wurden hierbei fachmännisch vom Leiter des Forstamtes Dierdorf, Uwe Hoffmann, Revierförster Gregor Nassen und demReferatsleiter Forsteinrichtung, Jürgen Dietz begleitet.
Anlass der Begehung war die anstehende vorzeitige Neuaufstellung der Forsteinrichtung, aufgrund der klimawandelbedingten Waldschäden in den vergangenen Jahren. Kern des Forsteinrichtungswerks ist eine Inventarisierung der Waldflächen und eine Planung für die Pflege des Bestands, die Holzentnahme und die erforderliche Wiederbewaldung. Dieses Werk wird zurzeit durch die Zentralstelle der Forstverwaltungerstellt und hat einen Planungszeitraum von 10 Jahren.
Die anwesenden Förster erläuterten die zurzeitbestehenden Herausforderungen. Generell zeichnet sich der Roßbacher Gemeindewald mit vielen Steillagen, Premiumwanderwegen und einem oft schwer zugänglichen Holzbestand aus. Daher ist es nicht einfach den Naturschutz, Bodenschutz und Klimaschutz mit erträglichen wirtschaftlichen Zielen in Einklang zu bringen. Der Borkenkäfer hat bei den Fichten erkennbare Schäden großflächig hinterlassen. Aber auch die Buche als „Mutter des Waldes“ bekommt auf den trockeneren Standorten zunehmend Probleme. Der Gemeindewald ist Mischwald. Er besteht zu fast drei Viertel aus Laubbäumen – vor allem Eichen, Buchen und Hainbuchen. Häufigste Nadelbaumart ist die Douglasie. Fichten kommen nach den Hitze- und Dürrejahren nur noch auf drei Prozent der Fläche vor.
Der Plan sieht eine Risikostreuung durch weitere Mischung von Baumarten vor. Hierbei sei es wichtig aus den Erfahrungen der Vergangenheit die richtigen Schlüsse zu ziehen. Klar ist, so Revierförster Nassen, „wir setzen auf standortgerechte, arten- und strukturreiche Mischwälder“. Im Rahmen der Waldflegesollen klimastabile Zukunftsbäume wie Eiche, Hainbuche oder Douglasie gefördert werden. Dort wo ein Generationenwechsel im Wald ansteht, ist vorgesehen die sich einstellende Naturverjüngung bei Bedarf durch Pflanzung weiterer hitze- und trockenheitsresistenterer Baumarten wie Edelkastanie, Linde oder Weißtanne zu ergänzen. „So helfen wir der Natur sich schneller an den Klimawandel anzupassen, als die Evolution dies machen würde“, erläutert Nassen das Konzept.
Bei einer Waldbegehung entlang des Finkenbergs und des Maßbachtals erläuterten der Leiter des Forstamtes Dierdorf Uwe Hofmann, Revierförster Gregor Nassen und der Referatsleiter Forsteinrichtung, Jürgen Dietz, Ratsmitgliedern und Ortsbürgermeister Thomas Boden den Zustand des Gemeindewaldes und die Eckwerteeiner Bewirtschaftung für die nächsten 10 Jahre.