Os Sproch

Reisen Roßbe in Gruppen durch Deutschland und unterhalten sich in Platt, bekommen sie meist ein sachkundiges „Aha, Kölner“ zu hören. Mit einer Ausnahme: Findet ein ähnliches Gespräch in Köln statt, bemerken die Domstädter sofort den südlicheren Zungenschlag.

Kein Wunder, denn unser Platt ist ein Übergangsdialekt zwischen dem ripuarischen (also rheinischen) und moselfränkischen, was diese Landkarte deutlich zeigt. Am besten erkennbar ist es am einfachen Wort ich, das in Köln mit einem i beginnt, bei uns eher einem esch ähnelt und weiter südlich in ein aisch übergeht.

Durch die lange Zugehörigkeit Roßbachs zum Kurfürstentum Köln ist der Einfluss des rheinischen Dialektes – inklusive des kennzeichnenden „Singsangs“ – natürlich stärker prägend. Deutliche Merkmale der engen Sprachverbindung sind der „rheinische Genitiv“ (dem Pitter sei Auto), die „rheinische Verlaufsform“ (esch senam wäsche – hier ist noch das typische fehlende n am Ende anzumerken) und die „Versächlichung“ der Damenwelt (dat Änni).

Doch auch die Franzosen, die Anfang des 19. Jahrhunderts das Rheinland 20 Jahre lang besetzten, hinterließen Spuren: Trottewar, Paraplü oder Schäselong künden heute noch davon.

Überregional wird beklagt, dass die Dialekte vom Aussterben bedroht sind – so auch bei uns. In vielen Orten gibt es mittlerweile sogenannte „Mundartgruppen“, die sich um den Erhalt des Dialektes bemühen.

Um einen kleinen Einblick in „Os Sproch“ zu bekommen, verweisen wir mit einem Link auf unsere Zeitschrift „Babarossa“, die im Jubiläumsjahr monatlich erschienen ist. Hier sind zu dem Thema Roßbacher Dialekt ausführliche und interessante Beispiele enthalten.